01. November 2022

Universität Bern erforscht Flora des Dünndarms

Bern - Forschende der Universität Bern und des Inselspitals haben die bisher kaum bekannte Flora des Dünndarms erforscht. Seine Bakterien passen sich dynamisch an die Ernährung an. Die Forschungen sollen zum besseren Verständnis von Darmkrankheiten beitragen.

Forschenden der Universität Bern und des Universitätsspitals Inselspital ist es gelungen, „die bisher kaum bekannte Darmflora des Dünndarms“ umfassend zu untersuchen, informiert die Universität Bern in einer Mitteilung. Der Dünndarm ist für die Aufnahme von 90 Prozent aller Kalorien zuständig. Die Forschungen sollen dazu beitragen, die Entstehung von Darmkrankheiten wie Morbus Crohn oder Zöliakie besser zu verstehen. 

Den Erkenntnissen der Forschenden um Andrew Macpherson und Bahtiyar Yilmaz vom Departement Biomedical Research der Universität Bern und von der Universitätsklinik für Viszeralchirurgie und -medizin des Inselspitals zufolge passen sich die Bakterien im Dünndarm an den Ernährungszustand des Menschen an. Während Fastenperioden, beispielsweise über Nacht, verschwinden sie weitgehend, tauchen aber nach Einnahme einer Mahlzeit wieder auf. 

Dabei bestehe jede Bakterienart „aus einer grossen Anzahl von Unterarten, die zusammen vorkommen“, wird Studienerstautor Yilmaz in der Mitteilung zitiert. Studienleiter Macpherson vergleicht die Veränderungen der Darmflora mit einem Ökosystem: „Durch die Veränderungen kann jede Bakterienart sich an eine wechselnde Umgebung im Dünndarm mit Unterarten anpassen und somit verhindern, dass die Art ausstirbt.“

Für ihre Studien am zumeist schwer zugänglichen Dünndarm haben die Forschenden Patienten mit einem künstlichen Darmausgang untersucht. Die ihnen entnommenen Darmbakterien wurden an der Next Generation Sequencing-Plattform der Universität Bern analysiert. Die Forschenden haben zudem nachgewiesen, dass die Darmflora von Patienten mit künstlichem Darmausgang der Darmflora eines nicht operierten Dünndarms entsprechen. hs

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